Project Solanum

Zuletzt aktualisiert / 17.05.2024
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World / Origin Stories / Ethiopian Biodiversity Institute
Veröffentlicht von / Benutzer / 05.02.2024
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Ethiopian Biodiversity Institute

Hier erfährst du mehr über die Welt von Project Solanum, wie es dazu gekommen ist, dass die Zivilgesellschaft vor dem Kollaps steht und welche Veränderungen Politik, Gesellschaft und die Natur von heute bis ins 2064 erfahren haben.

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Das Ethiopian Biodiversity Institute war ein Vorreiter in der Erhaltung und Förderung der Biodiversität und der lokalen Saatgutvielfalt in Äthiopien. Die Vision des Instituts bestand darin, den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern Zugang zu hochwertigem Saatgut zu ermöglichen, das perfekt an die spezifischen Bedingungen und Umweltfaktoren ihrer jeweiligen Region angepasst war. Anders als die multinationalen Agrarunternehmen setzte das Institut bewusst auf traditionelle Züchtungsmethoden und vermied den Einsatz von Gentechnologie und Bioinformatik.

Durch ein einzigartiges System ermöglichte das Ethiopian Biodiversity Institute den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern den kostenlosen Zugang zu Saatgut. Die Bedingung hierfür war, dass sie nach ihrer Ernte die gleiche Menge an Saatgut an das Institut zurückgaben. Dieser einfache, aber wirkungsvolle Ansatz förderte eine natürliche Durchmischung der Saatgutvarianten. Die Bäuerinnen und Bauern wurden so zu Wächtern der Biodiversität, da sie dazu beitrugen, die genetische Vielfalt der Pflanzen in ihrer Region aufrechtzuerhalten.

Durch diese kontinuierliche Durchmischung entwickelten sich im Laufe der Zeit perfekt angepasste Varianten der verschiedenen Nutzpflanzen. Diese Pflanzen erwiesen sich als widerstandsfähig gegenüber den lokalen Umweltbedingungen, seien es Trockenperioden, Krankheiten oder Schädlinge. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern konnten somit auf natürliche Weise robuste Saatgutvarianten heranziehen, ohne auf teure und patentierte Sorten von Agrarmultis angewiesen zu sein.

In den 2040er Jahren führte jedoch die Jahrtausenddürre, die als “YD” bekannt wurde, zu verheerenden Auswirkungen auf dem gesamten Kontinenten. Die extremen Trockenheitsbedingungen führten zu massiven Ernteausfällen und einer Verschärfung der Nahrungsmittelknappheit. Dies wiederum löste große Migrationsbewegungen aus, da Menschen in der Suche nach Überlebensmöglichkeiten ihre Heimatregionen verlassen mussten. Die dadurch ausgelösten Bürgerkriege und Konflikte stellten das gesamte soziale Gefüge und die Landwirtschaft von Äthiopien auf eine harte Probe.

In den Nachbarländern begann die militante, transafrikanischen Gruppierung ALFA (African Land for Africans) die Grossgrundbesitzerinnen und Grossgrundbesitzer zu enteignen und eine unabhängige, grenzenübergreifende kommunal geführte Gesellschaft zu begründen. Eine heftige militärische Intervention von China folgte, welche ihre über Jahrzehnte aufgebauten Infrastrukturen in Gefahr sah. ALFA wurde in dutzende kleine Zellen zersplittert, welche bis heute für die Rückeroberung ihrer Länder kämpfen.

Infolge dieser turbulenten Ereignisse brachen die Finanzierungsquellen für das Ethiopian Biodiversity Institute und andere regionale Saatgut-Büros zusammen. Die Kommunikation und der Austausch zwischen den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern und dem Institut wurden immer schwieriger, da die politischen Unruhen und die Notlage der Menschen im Land Priorität hatten. In der Not sahen sich viele Bäuerinnen und Bauern gezwungen, auf die Saatgutvarianten der Agrarmultis umzusteigen. Diese waren zwar oft ertragreicher, aber auch anfälliger für die extremen Bedingungen des “YD”. Die traditionelle Saatgutvielfalt, die einst die bäuerliche Landwirtschaft gestärkt und die Biodiversität gefördert hatte, geriet so immer mehr in den Hintergrund.

Das Ethiopian Biodiversity Institute ist an ein realweltliches Institut angelehnt und war das Lebenswerk von Hiwots Mutter Manisha. Was solche Biodiversitäts-Institute so spannend macht, erfährst du in diesem Podcast von The Food Chain.

Welches Schicksal schreibst du den Biodiversitäts-Instituten in der Zukunft zu? Von welchen Welt-Playern siehst du die Nahrungssicherheit in der Welt bedroht? Teile es uns mit und hilf uns dabei Project Solanum zu schreiben.

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